Muskelfaserriss: Symptome & Behandlung | Schwabe Austria (2024)

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Ein Muskelfaserriss ist die Steigerung einer Muskelzerrung. Die Verletzung entsteht häufig beim Sport und ist schmerzhaft. Bei richtiger Versorgung heilt er oft von alleine in wenigen Wochen wieder gänzlich aus.

Muskelfaserriss, Sportverletzung – © Canva

Wird ein Muskelüberdehnt oder überlastet, kann es zu einer Muskelzerrungoder zu einem Muskelfaserriss kommen. Solche Muskelverletzungen gehören zu den häufigen Sportverletzungen. Zu Beginn sollte die verletzte Stelle ruhiggestellt und ärztlicher Rat eingeholt werden. Im Normalfall heilt ein Muskelfaserriss komplikationslos aus. Er kann aber in einigen Fällen auch Folgen haben.

Überblick Muskelfaserriss

Dieser Artikel liefert Ihnen Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Wie häufig sind Muskelfaserrisse?
  • Was ist ein Muskelfaserriss?
  • Was ist ein Muskelbündelriss?
  • Welche Symptome treten bei einem Musekelfaserriss aus?
  • Wo ist der Unterschied zwischen einer Muskelzerrung und einem Muskelfaserriss?
  • Was sind Risikofaktoren und Ursachen für das Entstehen eines Muskelfaserrisses?
  • Bei welchen Sportarten treten Muskelfaserrisse häufig auf?
  • Wie wird die Diagnose bei einem Muskelfaserriss gestellt?
  • Woher weiß ich, ob ich einen Muskelfaserriss habe?
  • Wie wird ein Muskelfaserriss therapiert?
  • Was bringt die PECH-Regelbei einem Muskelfaserriss?
  • Wie gestaltet sich die Regeneration nach einem Muskelfaserriss?
  • Wie lange dauert es, bis ein Muskelfaserriss geheilt ist?
  • Kann ein Muskelfaserriss von alleine heilen?
  • Welche Folgen können bei einem Muskelfaserriss entstehen?
  • Was darf man bei einem Muskelfaserriss nicht machen?
  • Wie kann man einem Muskelfaserriss vorbeugen?

Häufigkeit Muskelfaserriss

Muskelverletzungen gehören zu den mit Abstand häufigsten Sportverletzungen. Man nimmt an, dass zwischen 10 bis 55 % aller Verletzungen im Sport auf Verletzungen der Skelettmuskulatur fallen.

Was ist ein Muskelfaserriss?

Die Muskeln unseres Skeletts bestehen aus verschiedenen Muskelbündeln. Zusammengesetzt sind diese Muskelbündel aus sogenannten Muskelfasern. Ein Muskelfaserriss ist eine Verletzung der Muskulatur, bei der eine oder mehrere gruppierte Muskelfasern geschädigt werden. Dabei kommt es zu einem Einriss der Muskelfasern infolge einer Muskelüberdehnung oder bei einer plötzlichen Steigerung der Belastung. Die Vorstufe eines Muskelfaserrisses ist die Muskelzerrung. Eine Steigerung des Muskelfaserrisses wäre der Muskelriss.

Was ist ein Muskelbündelriss?

Muskelverletzungen werden in Grade unterteilt. Ein Muskelbündelriss ist die Steigerung eines Muskelfaserrisses, allerdings ist es noch kein Muskelriss. Bei einem Muskelbündelriss handelt es sich um besonders tiefe Risse, bei denen ein sekundäres Muskelfaserbündel mitsamt der Bindegewebshülle durchtrennt wird. Erst, wenn der Muskel gänzlich durchtrennt ist, sprechen Fachleute von einem Muskelriss.

Grade von Muskelverletzungen

Muskelverletzungen der Skelettmuskulatur werden in unterschiedliche Grade eingeteilt. Nach der Müller-Wohlfahrt-Definition sind sie wie folgt einzuteilen.

GradMuskelverletzung
Grad 1aSchmerzhafte Muskelerhärtung, ermüdungsbedingt
Grad 1bSchmerzhafte Muskelerhärtung, neurogen (Muskelkontusion)
Grad 2Muskelzerrung
Grad 3aMuskelfaserriss
Grad 3bMuskelbündelriss
Grad 4Muskelriss

Bei einem Muskelfaserriss handelt es sich nach dieser Einteilung daher um eine Muskelverletzung von Grad 3a.

Symptome bei einem Muskelfaserriss

Charakteristisch für einen Muskelfaserriss ist ein stechender Schmerz, der wie ein Nadelstich oder ein Stich mit einem Messer beschrieben wird. Manchmal kann es sogar ein hörbares Reißgeräusch erzeugen, wenn Muskelfasern reißen. Wird der betroffene Muskel im Anschluss an den Riss bewegt, wird er gedehnt oder gedrückt, verstärken sich die Schmerzen. Es kommt daher zu einem Abbruch der Bewegung, da der Muskel durch den Schmerz nicht ausreichend zu belasten ist. Je nach Schwere der Muskelverletzung kann es zu einer Funktionseinschränkung kommen. Bei einem Muskelfaserriss kann es auch zur Bildung eines Blutergusses (Blaue Flecken), einer sichtbaren und fühlbaren Beule am Muskel und in weiterer Folge zu einer Schwellung kommen.

Symptome eines Muskelfaserrisses sind demnach:

  • Schmerzen, stechend
  • Hörbares Reißgeräusch (gelegentlich)
  • Schmerzen bei Dehnung und Druck
  • Bluterguss
  • Schwellung
  • Funktionseinschränkung (je nach Ausprägung)

Ursachen: So entsteht ein Muskelfaserriss

Ein Muskelfaserriss entsteht, wenn es zu einer Überlastung oder zu einer Überdehnung des Muskels kommt. Besonders häufig ist die Oberschenkel- und Wadenmuskulatur von einem Muskelfaserriss betroffen. Denn insbesondere bei starkem Abbremsen, schneller Beschleunigung wie dem Sprinten oder einem abrupten Richtungswechsel sind die Beinmuskeln starken Kräften ausgesetzt.

Einige Risikofaktoren können die Entstehung eines Muskelfaserrisses begünstigen:

  • Trainingszustand: unzureichendes Fitnesslevel, zu gering trainierte Muskulatur bei entsprechendem Bewegungsmuster
  • Ermüdung: Ermüdungszustand der Muskeln, etwa durch zu viel Training im Laufe der Saison oder am Ende einer Trainingseinheit
  • Falsches Training: Fällt das Aufwärmen vor dem Training aus, kann das Risiko für Muskelverletzungen erhöht sein
  • Sportarten: Spezifische Sportarten mit hohem Tempo, die viel Kraftaufwand erfordern, oder abrupte Richtungswechsel der Laufrichtung beinhalten bzw. die mit zahlreichen Sprints verbunden sind, können das Risiko erhöhen
  • Kälte: Insbesondere bei Kälte, wenn die Muskeln unterkühlt und nicht aufgewärmt sind, steigt das Risiko für die Entstehung von muskulären Sportverletzungen
  • Vorerkrankungen: Wenn bereits in der Vergangenheit eine Muskelverletzung aufgetreten oder einer Verletzung noch nicht ganz ausgeheilt ist, steigt das Risiko für einen Muskelfaserriss

Muskelfaserriss bei bestimmten Sportarten

Ein Muskelfaserriss entsteht dann, wenn durch eine Überdehnung der Muskeln oder bei Belastungssteigerung Risse in den Muskelfasern entstehen. Bei bestimmten Sportarten wirken besonders große Kräfte auf die Skelettmuskeln. Etwa, weil man im Lauf abrupt die Richtung wechseln oder sprinten muss. Aber nicht nur ungünstige Bewegungen, sondern auch durch stumpfe Verletzungen – beispielsweise durch einen Tritt oder Schlag gegen einen Muskel – können einen Muskelfaserriss verursachen. Bei Sportarten, bei denen es zu unsanftem Körperkontakt kommen kann, oder die generell viel Körpereinsatz sowie den Wechsel von Kraft und Ausdauer benötigen, können Muskelfaserrisse daher begünstigt sein. Dazu gehören zum Beispiel

  • Tennis
  • Fußball
  • Handball
  • Hockey
  • Basketball

Diagnose eines Muskelfaserrisses

Um einen Muskelfaserriss zu diagnostizieren, wird Ihre behandelnde Ärztin bzw. ihr behandelnder Arzt zuerst nach dem Unfallhergang und der Art Ihrer Schmerzen fragen. Im Anschluss folgt eine körperliche Untersuchung. Diese wird das Abtasten der verletzten Stelle beinhalten, da bei einem Muskelfaserriss eine sogenannte „umschriebene Kontinuitätsunterbrechung“ ertastet werden kann. So kann man eine Schwellung oder Delle am Muskel feststellen. Diese Faserunterbrechungen zeigen sich auf nur wenigen Millimetern, können aber mit den Fingern gut erfühlt werden. In weiterer Folge wird untersucht, ob es zu Schmerzen bei Dehnung oder Belastung des Muskels kommt. Mit einem Ultraschall können bereits kleine Muskelfaserrisse sichtbar gemacht und so nachgewiesen werden. Es kann auch der Einsatz eines MRT (Magnetresonanztomographie) angezeigt sein.

Woher weiß ich, ob ich einen Muskelfaserriss habe?

Um zweifelsfrei festzustellen, ob Sie einen Muskelfaserriss haben, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig. Denn zur Diagnose eines Muskelfaserrisses können bildgebende Verfahren herangezogen werden. Es gibt aber ein paar Anhaltspunkte, die darauf hindeuten, dass Sie einen Muskelfaserriss haben könnten.

  • Der Schmerz bei der Verletzung fühlt sich stechend, wie von einer Nadel oder einem Messer an.
  • Bei der Verletzung haben Sie ein reißendes Geräusch wahrgenommen.
  • Die verletzte Stelle schmerzt stark und vor allem bei Druck.
  • Eventuell kommt es auch zu einem scharf brennenden Gefühl.
  • Sie nehmen instinktiv eine Schonhaltung ein, um den Muskel nicht weiter zu belasten.
  • Es ist eine kleine Delle spürbar.
  • Eventuell kommt später eine Schwellung und ein Blauer Fleck hinzu.

Muskelzerrung oder Muskelfaserriss

Sowohl bei einer Zerrung des Muskels als auch bei einem Muskelfaserriss spüren Sie – im Gegensatz zum Muskelkater – die Symptome unmittelbar nach der unglücklichen Bewegung oder dem Unfall. Allerdings unterscheidet sich die Schmerz- und Bewegungscharakteristik zwischen Muskelzerrung und Muskelfaserriss bisweilen.

Bei einer Zerrung kommt es zu einer Verhärtung der Muskulatur, die zunehmend schmerzhaft ist, insbesondere unter Belastung des Muskels. Der Schmerz fühlt sich dabei krampfartig an und Betroffene haben das Gefühl, durch Schütteln oder Dehnen lässt sich der Schmerz lindern. Der Schmerz bei einem Muskelfaserriss hingegen tritt plötzlich und stark sowie teils nadelartig auf. Der verletzte Muskel ist daraufhin nicht ausreichend belastbar, wodurch die aktuelle Aktivität von Verletzten meist sofort unterbrochen und eine Schonhaltung eingenommen wird. Während man die Mikroverletzungen einer Muskelzerrung mit einem Ultraschall oder MRT nicht erkennen kann, können Muskelfaserrisse mit bildbegebenden Verfahren sichtbar gemacht werden.

Behandlung: So wird ein Muskelfaserriss therapiert

In vielen Fällen werden Muskelverletzungen konservativ behandelt. In einigen Fällen kann allerdings die operative Therapie von Muskelfaserrissen notwendig sein. Etwa dann, wenn es zu Muskelrissen kommt oder sich große intramuskuläre Hämatome bilden. Vielfach handelt es sich bei der Behandlung von Muskelfaserrissen allerdings um eine Kombination aus unterstützenden und symptomatischen Therapiemethoden. Zu den möglichen Behandlungsformen bei einem Muskelfaserriss gehören.

  • Schonung des Muskels
  • Kühlende Salbenverbände
  • Schmerzpräparate, darunter auch Salben oder Gels aus der Phytotherapie
  • Muskelrelaxanzien (Substanzen, die Entspannungder Skelettmuskulatur bewirken)
  • Manuelle Lymphdrainage
  • Massagen (erst einige Tage nach der Verletzung)
  • Passive Dehnübungen
  • Physiotherapeutisches Krafttraining (sobald Belastung schmerzfrei möglich ist)

Wichtig ist bei der Therapie eines Muskelfaserrisses, dass die Belastung im Anschluss nicht zu schnell bzw. unpassend vorgenommen wird, da es ansonsten zu einer größeren Narbenbildung kommen kann.

PECH-Regel bei Muskelfaserriss

Bei der PECH-Regel handelt es sich um eine einfache Sofortmaßnahme, die als Erste Hilfe unmittelbar nach der Verletzung angewedelt werden kann. Dabei handelt es sich um die Abfolge von

  • P wie Pause
  • E wie Eis (Kühlung)
  • C wie Compression (Kompression)
  • H wie Hochlagern

Diese Maßnahmen haben bei Skelettmuskeln den Sinn, die Einblutung in den verletzten Bereich möglichst gering zu halten. Einzelne Maßnahmen der PECH-Regel sind in experimentellen Studien nachgewiesen. Für die gesamte PECH-Abfolge gibt es allerdings keine randomisierten klinischen Studien. Insbesondere die Kühlung sollte mit Bedacht eingesetzt werden. Es sollte nicht zu stark (kein Eis direkt auf die Haut), nicht zu lange am Stück und auch nicht zu viele Tage nach der Verletzung weiter gekühlt werden.

Psyche und Muskelfaserriss

Insbesondere bei Berufs- und Leistungssportler:innen, aber auch bei Hobby-Athlet:innen, die lange intensiv auf einen bestimmten Wettkampf hintrainiert haben, sollte auch die Psychein der ganzheitlichen Behandlung eines Muskelfaserrisses Betrachtung finden. Ein Trainingsausfall sowie das Wissen, damit die Ansprüche an sich selbst nicht erreichen zu können, können großen psychischen Stressauslösen. Hier muss beachtet werden, dass chronischer innerer Stress mit dem Anstieg von sympathischen Stresshormonen im Bluteinhergeht. Dieser kann wiederum für die Heilung der Verletzung kontraproduktiv sein. Entsprechend sollten durch die Verletzung ausgebremste Sportler:innen aktiv auf Entspannungsübungensetzen und soziale Kontakte sowie Selbstfürsorge intensiv pflegen. In manchen Fällen kann auch eine begleitende Psychotherapiehilfreich sein, einen Umgang mit der Enttäuschung über einen Trainingsabbruch und der Sportpause zu finden. Für einige Menschen ist Sport auch ein wichtiges Element, um Stress abzubauen, oder eigene innere Konflikte zu bewältigen. Hier kann es in der Zeit der sportlichen Pause wesentlich sein, andere Möglichkeiten der Entspannung, wie beispielsweise Meditationoder Autogenes Training, und alternative Bewältigungsstrategien zu fokussieren.

Regeneration nach Muskelfaserriss

Bei einem Muskelfaserriss können leichte Bewegungsübungen oft schon rasch nach der Verletzung wieder möglich sein. Die zeitliche Komponente der Regeneration kann allerdings immer nur als Richtwert gelten und sollte individuell auf den Grad der Verletzung und die verletzte Person abgestimmt sein. Je nach Verletzungsgrad kann in einigen Fällen schon nach zwei bis fünf Tagen unter ärztlicher oder physiotherapeutischer Leitung mit mobilisierendem, leichtem Training begonnen werden, bei dem der Muskel schrittweise zunehmend belastet wird. Die Übungen beinhalten meist eine Mischung auf Kraft- und Beweglichkeilstraining, das unter anderem den Rumpf stabilisiert. Dabei ist es wichtig, dass die Übungen vorsichtig ausgeführt werden, damit es nicht zu neuerlichen Verletzungen kommt. Bei einem Muskelfaserriss dauert die Neubildung der Fasern im Durchschnitt zwischen zehn und 14 Tagen. Generell sollte das volle Training erst dann wieder aufgenommen werden, wenn die Verletzung gänzlich verheilt ist, was etwa nach vier bis sechs Wochen der Fall sein kann. Ist es zu einem Muskelbündelriss gekommen, kann es mehrere Wochen dauern, bis leichte Bewegungsübungen wieder möglich sind.

Prognose: Wie lange dauert es, bis ein Muskelfaserriss geheilt ist?

Wie lange es dauert, dass ein Muskelfaserriss geheilt ist, ist abhängig von dem Grad der Verletzung und auch davon, wie rasch und ideal der Muskelfaserriss unmittelbar versorgt wurde. Während eine einfache Zerrung des Muskels schon innerhalb einer Woche ganz ausgeheilt und leichtes Bewegungstraining nach ein bis zwei Tagen schmerzfrei möglich sein sollte, benötigt es bei einem Muskelfaserriss etwas mehr Geduld. Im Regelfall braucht die Verletzung rund zwei Wochen, um zu regenerieren. Leichte Bewegungsübungen können schon nach einer Woche wieder möglich sein. In manchen Fällen kann es aber auch mehrere Wochen dauern, bis mit einer vollständigen Heilung zu rechnen ist. Diese Zahlen gelten als Richtwerte, doch Verletzungen können individuell immer auch länger oder kürzer andauern. Wichtig ist jedenfalls, dass mit dem ganz normalen Sporttraining nicht zu früh begonnen wird. Um wieder ganz ins Trainingsprogramm einzusteigen, sollten zwei Voraussetzungen gegeben sein:

  1. Dehnung: Der verletzte Muskel sollte genauso dehnbar sein wie der Muskel der gesunden Seite.
  2. Schmerzfreiheit: Wird der Muskel bei Bewegungen beansprucht, darf er nicht schmerzen.

Sind diese Faktoren erreicht, kann von Mediziner:innen die Freigabe zur schrittweisen Aufnahme des normalen Sports gegeben werden.

Kann ein Muskelfaserriss von alleine heilen?

Mittels Ruhigstellung oder auch Taping können Muskelverletzungen im Normalfall von alleine wieder ausheilen. Die Ruhepause ist allerdings wichtig. Genauso wesentlich ist, dass der verletzte Bereich nicht zu lange ruhig gehalten wird, wenn eine Belastung schon wieder schmerzfrei möglich ist. In sehr schweren Fällen von Muskelfaserrissen oder oder bei einem gänzlichen Muskelriss kann jedoch eine Operation angezeigt sein. Bei Hochleistungssportler:innen können prinzipiell verschiedene Maßnahmen zur medizinischen Behandlung bei einem Muskelfaserriss ergriffen werden, um die sportliche Karriere im Anschluss im gewohnten Maß aufrecht zu erhalten.

Folgen eines Muskelfaserrisses

Bei tiefen Muskelfaserrissen kann es dazu kommen, dass sich ein funktionseinschränkendes Narbengewebe im Muskel bildet. Auch Entzündungen des Bereichs können in Folge eines Muskelfaserrisses bei starkem Bluterguss (Hämatombildung) möglich sein. Eine seltene, aber ernste Folge eines Muskelfaserrisses ist das Kompartmentsyndrom. Es entsteht, wenn Blut oder Flüssigkeit in einem von Bindegewebe umgebenen Muskelraum nicht abließen kann, wodurch Gefäße, Nerven und Muskelgewebe geschädigt werden. In der ersten Zeit nach der Verletzung ist man überdies anfälliger dafür, dass es erneut zu einer Muskelverletzung kommt.

Was darf man bei einem Muskelfaserriss nicht machen?

Bei einem Muskelfaserriss dürfen Sie nicht sofort wieder ganz normal mit dem Training oder der Muskelbelastung beginnen. Denn wenn Sie zu stark und zu rasch belasten, können regenerierende Gewebestrukturen neuerlich einreißen. Nach einer kurzen Ruhigstellung von ein paar Tagen nach der Verletzung dürfen Sie den Muskel wieder vorsichtig belasten, doch dabei darf kein Schmerz auftreten. Ein leichtes Ziehen ist hingegen in Ordnung. Sie sollten die schrittweise Belastungsmöglichkeit jedenfalls auch ärztlich absprechen.

Muskelfaserriss vorbeugen

Um Muskelfaserrissen vorzubeugen, können Sie auf folgende Maßnahmen setzen:

  • Krafttraining
  • Insbesondere Übungen, welche die Kräftigung der Rumpfmuskulatur fokussieren
  • Richtig laufen
  • Aufwärmen
  • Mobilisierungsübungen
  • Richtiges Schuhwerk
  • Überbelastung vermeiden

Zusammenfassung Muskelfaserriss

Lesen Sie hier die wichtigsten Aspekte zu Muskelfaserrissen noch einmal prägnant zusammengefasst:

  • Entstehung: Ein Muskelfaserriss entsteht durch Überlastung oder Überdehnung von Muskelfasern, besonders in Oberschenkel- und Wadenmuskulatur
  • Symptome: Stechende Schmerzen, Reißgeräusch, Schmerzen bei Dehnung und Druck, Bluterguss, Schwellung, mögliche Funktionseinschränkung
  • Risikofaktoren: Mangelnder Trainingszustand, Ermüdung, falsches Training, bestimmte Sportarten und äußere Einflüsse wie Kälte
  • Diagnose: Durch Anamnese, körperliche Untersuchung inklusive Abtasten und mögliche bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT
  • Behandlung: Schonung, kühlende Verbände, Schmerzmittel, Physiotherapie, Dehnübungen, Aufbau von Kraft und Beweglichkeit
  • Regeneration: Individuell abgestimmte Bewegungsübungen und Trainingseinheiten unter ärztlicher Leitung zur Förderung der Regeneration
  • Prognose: Abhängig vom Grad der Verletzung, aber in der Regel zwei bis sechs Wochen für die vollständige Heilung
  • Vorbeugung: Krafttraining, Aufwärmen, Mobilisierungsübungen, richtiges Schuhwerk und Vermeidung von Überbelastung als Präventionsmaßnahmen

Erstellt am: 02.04.2024

Erstellt von: Redaktionsteam Schwabe Austria

Quellen:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Muskelzerrung und Muskelfaserriss (abgerufen am 12.06.2024)

Kieb, O. Lorbach, M. Engelhardt, Muskelverletzungen: Diagnostik und Behandlungen (abgerufen am 12.06.2024)

DocCheck Flexikon, Muskelfaserriss (abgerufen am 12.06.2024)

Darreichungsformen und Packungsgrößen

  • Traumeel®-Gel: 50g, 100g
  • Traumeel®-Salbe: 50g, 100g
  • Traumeel®-Tropfen: 30ml, 100ml
  • Traumeel®-Tabletten: 50 Stk., 250 Stk.

Gebrauchsinformation

  • Traumeel®-Gel
  • Traumeel®-Salbe
  • Traumeel®-Tropfen
  • Traumeel®-Tabletten

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